Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe nimmt Arbeit auf

Land NRW fördert erstmalig Selbsthilfe von Pflegebedürftigen und Angehörigen

Beratung für pflegende Angehörige

Der größte Teil der pflegebedürftigen Menschen wird zu Hause in der eigenen Wohnung gepflegt. Das übernehmen häufig Einzelpersonen aus der Familie, dem Kreis der Freunde oder Nachbarn. Die pflegenden Bezugspersonen müssen vielfältige Herausforderungen meistern und eine große Verantwortung schultern. Häufig fehlt nicht nur die Zeit, sich mit der Situation des zu Pflegenden, sondern auch mit der eigenen Person auseinanderzusetzen. Auch sind Ansprechpartner für einen Austausch und Beratungsmöglichkeiten vor Ort nicht immer gegeben. Die Stadt Oberhausen ist seit Sommer 2021 einer der Standorte des landesweiten Förderprogrammes „Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe“. Als paritätische Mitgliedsorganisation möchte der Arbeiter-Samariter-Bund die Bürgerinnen und Bürger in Oberhausen bei der Bewältigung dieser anspruchsvollen Aufgabe zukünftig unterstützen. „Die bestehenden Strukturen konnten sinnvoll genutzt und in das neue Förderprojekt »Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe«
integriert werden“, berichtet Barbara Körner, die als Projekt-Leiterin am Annemarie-Renger-Weg fungiert.

OBERHAUSEN. „Pflegende Angehörige nehmen eine wichtige Aufgabe in unsere Gesellschaft wahr. Viele sind mit der wachsenden Aufgabe zunehmend auf sich gestellt und kommen an ihre Grenzen“, berichtet die Diplom-Pflegewirtin. „Hier möchten wir sie bei der Gründung von eigenen Selbsthilfegruppen unterstützen sowie im weiteren Fortgang begleiten und darüber hinaus den Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen initiieren. Das Kontaktbüro bietet eine regelmäßige Sprechstunde an: Barbara Körner ist jeden Montag in der Zeit von 13.30 bis 15.30 Uhr telefonisch oder persönlich zu erreichen. Hier können alle Fragen rund um das Thema „Pflege zuhause“ angesprochen werden. In dieser Zeit ist es möglich, die ASB Begegnungsstätte für Gruppentreffen zu nutzen.

„Nach dem positiven Bescheid des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen für den Aufbau des Kontaktbüros »Pflegeselbsthilfe NRW« haben wir sofort Anfang Juni mit dem Projekt beginnen können“, erklärt ASB-Geschäftsführer Ulrich Arns. Das Förderprojekt ist Teil des Landesförderplans „Alter und Pflege“ und ist auf drei Jahre angelegt. Erstmalig wird hierbei gezielt die Selbsthilfe von Pflegebedürftigen und Angehörigen gefördert. Es ist ein Impuls zum Aufbau des „Landesnetzes Pflegeselbsthilfe“, die ein stabilisierender Anker im Pflegealltag ist.

„Ich freue mich darauf, mit den Menschen in Kontakt zu kommen“, so Barbara Körner. Jeden Montagnachmittag ist die Begegnungsstätte des ASB Pflege- und Begegnungszentrums am Annemarie-Renger-Weg Anlaufstelle für jede Bürgerin und jeden Bürger aus Oberhausen. Der Fokus liegt auf Transparenz der öffentlichen Angebote der Selbsthilfe sowie der Beratung, Vernetzung und der Qualifikation bestehender lokaler Gruppen. Aus ihrer Erfahrung heraus ist sich Körner sicher: „Der Bedarf an gezielten Informationen ist groß. Im Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe ist jeder Ratsuchende willkommen.“

Autor: Jens Knetsch | CONTENT NEWS für »ASB Oberhausen-Duisburg e.V.«